Roerich Gesellschaft Deutschland e.V.

 
 

Dieter Miosge

 
Das geistige Bild vom Griechentum

Die Neuentdeckung der Griechen durch Nietzsche und Jacob Burckhardt
 
Griechische Sprache und Kultur kamen durch Johann Joachim Winckelmann (1717 – 1768 ) aus Stendal, den ersten wirklichen Archäologen, Erforscher und Kenner des Altertums, Präsident der Altertümer und Skriptor der Vatikanischen Bibliothek in Rom hoch in Kurs.

Vorher war das Griechische im deutschen Sprachraum bloß eine Sache der Theologen gewesen, um das Neue Testament in der Urfassung lesen zu können. Hegel, Schüler des Tübinger Stifts, der damals ebenbürtigen Bildungsstätte neben Schulpforte bei Naumburg a.d. Saale, war einer der wenigen Ph ilosoph en, die Griechisch lesen konnten. Nun wurde im 19. Jahrhundert die klassische Philologie zum vornehmsten Studienfach an den Universitäten.

In Winckelmanns bahnbrechenden Werken Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst (1755) nebst Sendschreiben über die Gedanken von der Nachahmung ... (1756) und Geschichte der Kunst des Altertums (1764) steht der Programmsatz, der einzige Weg, groß, wenn möglich unnachahmlich zu werden, sei die Nachahmung der Alten.
Die berühmteste Formel Winckelmanns über die Griechen, orientiert an deren Schönheitsideal und abgelesen an griechischen Plastiken war deren Kennzeichnung als edler Einfalt und stiller Größe. Das war die ästhetische Sicht eines künstlerischen Augenmenschen in der Erfassung schöner Gestalten. Dass Winckelmann diese Kennzeichnung ausgerechnet am Laokoon ermessen hat, diesem dramatisch im Würgegriff der Schlangenungeheuer heroisch Leidenden, zeigt dessen geniale künstlerische Sicht.
Dem Zeitgeist entsprechend übertrug das gebildete Publikum der Goethezeit und der Zeit danach diese Kennzeichnung eines genialen Kunstvirtuosen auf quasi alle Griechen, womit eine Verwechslung von Kunst und alltäglichem Leben geschah.

Diese Deutung wurde durch mindestens drei Umstände begünstigt, durch:
1) die falsche Vorstellung, Tempel und
Skulpturen der Griechen seien unbemalt gewesen, obwohl doch die Griechen Augenmenschen gewesen sind, die in einer farbigen Welt unter blauem Himmel gelebt haben,
2) die Orientierung an der plastischen Kunst der Griechen, bei der nach Winckelmann das Kolorit nicht das Wesentliche war, weil hier alles auf die Kontur, die Linienführung der schönen Gestalt der Statuen ankam. „Die Kolorit ist überdem allein Gemälden eigen“ Sendschreiben, in der Reclamausgabe S. 63.
3) den Zeitgeist, den Schiller mit „tintenklecksendes Säkulum“ umschrieb, Karl Mohr in den „Räubern“ in den Mund gelegt, und andererseits die verschnörkelte und verspielte Barocke, welch beidem Winckelmann seine Formel entgegensetzte.

Nietzsche und Jacob Burckhardt, beide als Wirkmächtigste neben anderen, haben dagegen die Griechen auf breiterer Grundlage ihrer Zeugnisse gesehen, also auch das gesamte Volk im Sinn gehabt und der einseitigen, hochstilisiert künstlerischen Auffassung von edler Einfalt und stiller Größe das neue Bild vom lebensweltlich allzumenschlichen Griechentum entgegengesetzt.

 

Indes sei auf das erstaunliche Faktum hingewiesen, dass selbst in der höchsten griechischen Philosophie die bildende Kunst nicht vorkommt, obwohl doch schon vor Platons Geburt (427 v. Chr.) z.B. die Parthenonskulpturen vollendet waren. Innerhalb der griechischen Begriffe techné = Vermögen der Herstellung und poiesis = Herstellung eines Werkes gibt es keine Herausdifferenzierung der Kunst als bildlicher Darstellung des Beseelten und Schönen.


Platon war leibfeindlich: Der Leib ist das Gefängnis der Seele. Sodann die Arroganz (mit Ausnahme von Sokrates) gegenüber dem Handwerk, das die Banausen ausüben und dem Mythos, von dem die Philosophen zugunsten des
Logos wegkommen wollten. Gegenüber Fernwirkungen von Schulpforte
beidem herrschte das rationale Denken als dem eigentlich die Wahrheit Erfassenden.
Bei Plato kommt hinzu, dass mimesis = leibhaftige, lebendige Darstellung, lateinisch imitatio = Nachahmung (Übersetzungen mit Bedeutungseinschränkung!) für ihn die Nachahmung der Nachahmung war: Natur war doch für ihn selbst schon die Nachbildung des wahrhaft Seienden, nämlich der überweltlichen Ideen. Und Kunst bildet das naturhaft Seiende ab. Somit stand Kunst für ihn noch unterhalb der Natur.

 

Von Aristoteles ist nichts überliefert, was techné, poiesis und mimesis auf die Kunst der bildenden Künstler bezogen hätte. In Metaphysik I 1, 981b, 17 unterscheidet Aristoteles techné als aufkommend für notwendige Bedürfnisse, sowie pros diagogen. Diagogé wird übersetzt mit Genuß des Lebens (Bonitz), Zeitvertreib (Kirchmann), angenehmere Lebensführung (Seidl), gehobenere Lebensführung (Schwarz), welch letztere Übersetzung ich für die angemessene halte. Der bildenden Kunst ist da kein Platz gesichert.
Nach diesem Exkurs zurück zu der Beurteilung der Griechen durch Nietzsche:
Bei Nietzsche heißt es auf den letzten Seiten der Zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben (1874): "die Griechen lernten es, das Chaos in sich zu organisieren, dadurch, daß sie sich auf ihre echten Bedürfnisse zurückbesannen." Und an anderer Stelle: "Aber die Gefahr eines Rückfalls ins Asiatische schwebte immer über den Griechen."
Dazu Nietzsche in Menschliches, Allzumenschliches II Nr. 220:

Das eigentlich Heidnische: Vielleicht gibt es nichts Befremdenderes für den, welcher sich die griechische Welt ansieht, als zu entdecken, daß die Griechen allen ihren Leidenschaften und bösen Naturhängen von Zeit zu Zeit gleichsam Feste gaben und sogar eine Art Festordnung ihres Allzumenschlichen von Staats wegen einrichteten: es ist dies das eigentlich Heidnische ihrer Welt, vom Christentume aus nie begriffen ... Sie nahmen jenes Allzumenschliche als unvermeidlich und zogen vor, statt es zu beschimpfen, ihm eine Art Recht zweiten Ranges durch Einordnung in die Bräuche der Gesellschaft und des Kultus zu geben. ... Sie leugnen den Naturtrieb nicht ab, sondern ordnen ihn ein und beschränken ihn auf bestimmte Kulte und Tage, nachdem sie genug Vorsichtsmaßregeln erfunden haben, um jenen wilden Gewässern einen möglichst unschädlichen Abfluß geben zu können.

Nietzsche hat die dunklen, tragischen Seiten des Griechentums aufgedeckt, den Bereich des Triebhaften, Rauschhaften, dessen, was die Ordnungen zu sprengen drohte. Nach seinem die Dinge mit künstlerischem Blick intuitiv erschauenden und damit aus streng wissenschaftlicher Sicht angreifbarem Frühwerk Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik entstand die griechische Tragödie aus dem Harmonieverhältnis des Zusammenfügens zweier polarer Mächte, Rausch und Traum:
– Der Rausch, der herbeigeführt wurde durch die unbildliche Kunst der Musik, den Dithyrambos, das Chorlied im Dionysoskult.
Dionysos ist ein Spätling in der griechischen Götterfamilie, wohl aus Trakien stammend. Er ist chtonisch = erdhaft und in einer Doppelrolle: 

1. Vegetationsgott, u.a. Beschützer der Bäume, von daher auch Gott des Weinbaus.
2. Gott der orgiastischen Kultfeiern mit orientalischem Gepräge und Maskierung. Dort kam es zu Extase und Omophasie (dem Verschlingen von rohem
Tierfleisch).
– Der Traum, in dem schöne, klare Gestalten und Formen erscheinen, ausgedrückt in Apollo, dem Gott aller bildnerischen Kräfte.
Phoibos Apollon, eine strahlende Lichtgestalt ist der Gott des Formenklaren, Wahrheitskünder und Heilgott.
Die zweite Entdeckung Nietzsches betrifft das, was etwa seit den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts das Archaische genannt wird, in dieser Hinsicht ist Nietzsche der große Vorläufer Heideggers.

Das ist das Schöpferisch­Jugendliche einer Kultur, das Ursprungsnahe. Arché heißt Ursprungsgrund und Herrschaft. Ernst Buschor (1886 – 1961), der große Griechenland­Archäologe und Interpret dichterischer und bildnerischer Kunst, hat mit Recht darauf hingewiesen, daß Archäologie demnach nicht Altertumswissenschaft, sondern Wissenschaft von den Ursprüngen, den jugendfrischen Anfängen heißen müßte.
In der archaischen Kunst haftet die Form noch ungelöst am Material, also dem Stein, in der Philosophie an Wort und Sprache. Es gibt noch nicht den Unterschied von Wort, Sache und Bedeutung. So faßt Parmenides (um 540 – 470) das „Ist“ der Sprache als das unbewegte Sein und das „Nicht­ist“ als die Unmöglichkeit des Werdens.
Die archaische Philosophie hieß bei Nietzsche meist vorplatonische Philosophie, aber auch vorsokratische, welche Bezeichnung heute noch üblich ist. Ihr hat Nietzsche eine hinreißende kleine Abhandlung Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen (1873) gewidmet und darüber Vorlesungen in Basel gehalten.
Die vorplatonischen Philosophen, in deren Mittelpunkt „als Hauptkerle Anaximander, Heraklit und Parmenides“ stehen, (so in seinem Brief an Erwin Rohde vom 11.6.1872) nennt Nietzsche Gründer und Ursprungspersönlichkeiten, die in großer Einsamkeit nur der Erkenntnis lebten. Sie waren ganz aus einem Stein gehauen und bildeten eine Genialenrepublik, die miteinander ein hohes Geistesgespräch führten. Andere Völker haben Heilige, die Griechen haben Weise. [1]

Nietzsche, der Plato ablehnte, war begeisterter Heraklitäer, wie schon vor ihm Hegel und Hölderlin. Von Heraklit, dem Künder vom Kosmos, Logos und der Psyché, dem Philosophen nicht des Statischen, sondern des Werdens, will ich nur eines der etwa 125 überlieferten Fragmente nennen: „Sie verstehen nicht, wie das Unstimmige mit sich übereinstimmt: des Widerspännstigen Fügung wie bei Bogen und Leier“ (B 51). Die Fügung, die durch widerstrebende Kräfte zustande gebracht wird, im griechischen Text heißt das: palintonos harmonié. Das ist ganz nach Nietzsches Geschmack: nicht das, was auch Hegel geißelt, die kraftlose Schönheit, die den Verstand haßt, sondern etwas wie die aus Dionysischem und Apollinischem zustande gebrachte spannungsvolle Gestalt des Geistigen und Künstlerischen.
Jacob Burckhardt, Nietzsches 26 Jahre älterer Kollege in Basel [2], hat in seiner fünfmal von 1872 bis 1885/86 gehaltenen Vorlesung Griechische Kulturgeschichte, die posthum seit rund 110 Jahren vierbändig gedruckt vorliegt, ein illusionsloses Bild der Griechen gegeben, wohl wissend, daß Kunst, Dichtung und Philosophie die eine Welt, das tägliche Leben die andere ist. Dieses Riesenwerk handelt vom Mythos, Religion und Kultus, der Polis, bildender Kunst, Poesie und Musik, Philosophie, Wissenschaft und Redekunst, nicht von Recht und Militär. Wirtschaftliche und soziale Phänomene werden eingestreut, ausführlich wird das Agonale dargestellt, jener Trieb der Griechen, immer und überall Wettstreit zu veranstalten, um Erster zu werden und andere zu besiegen.

Auch Jacob Burckhardt wendet sich gegen das seit Winckelmann verfälschende optimistische Bild der Goethezeit von den glücklichen und befriedet in sanfter Menschlichkeit lebenden Griechen, wie es Schiller in dem Gedicht Die Götter Griechenlands schildert:
Die Hellenen waren unglücklicher als die meisten glauben (Boeckh), aber mit ihrem Schaffen und Können erscheinen sie wesentlich als das geniale Volk der Erde, mit allen Fehlern und Leiden eines solchen, Bd. I, 11f.
Bei Burckhardt findet sich eine geballte Formel in Form eines Kommentars zur Arion­Fabel des Herodot in Historien, Buch 1, Kap. 23f. Arion, der beste Sänger und Kitharöde seiner Zeit, der den Dithyrambos zum Chorgesang erhob (da haben wir eine Personifizierung von Nietzsches Dionysosthese), befand sich reich beschenkt auf der Rückfahrt von einer Sangestournee in Sizilien. Die korinthische Schiffsbesatzung will ihn töten und berauben, gewährt ihm aber die Bitte, vorher noch in vollem Ornat zu singen. Durch den Gesang werden Delphine angelockt, Arion springt ins Meer und wird von einem Delphin an das Kap Tainaron getragen. Nun Jacob Burckhardts Kommentar: Die Schiffer seien Griechen gewesen, „also erstens Mörder von Mitgriechen und zweitens kunstsinnig“, Bd. III 139f. Von Burckhardts Schilderung der griechischen Lebenswelt will ich nur einiges herausheben:
­ Lügenhaftigkeit, Hass, Rachsucht, Neid, Freude an der Demütigung anderer, Verleumdungssucht der Griechen.
­ Die – zu Recht – viel gerühmten Poleis (Stadtstaaten) waren aber auch Zwangsanstalten der Unterordnung unter die Macht der Öffentlichkeit mit dauerndem Versammlungs­ und Gerichthalten. Es gab die stets latente Bedrohung durch den launischen Pöbel und durch das Sykophantentum, dem Mißbrauch der Anklagebefugnis des attischen Rechts zur Schädigung anderer. Über den Philosophen schwebte ständig die Gefahr der Anklage wegen asebie = Gottlosigkeit.

­ Die in Mythen verfaßte griechische Religion war das Phantasieprodukt von Dichtern wie Hesiod und Homer, die die griechischen Götter zwar nicht alle erfunden, denen sie aber Gestalt gegeben haben. Es gab also keine durch
Priester geoffenbarte Religion, sondern eine Laienreligion ohne Priestertum und Dogmen. Wissenschaft und Philosophie brauchten sich vor keiner Theologie zu fürchten, aber vor der Polis, denn Götter und Kult waren Besitz der Polis.
­ Hemmungslose und vergnügliche Grausamkeit im Töten von Gegnern und Feinden. Gegenseitiges Sich­Zerfleischen der Städte mit völliger Zerstörung der besiegten Städte, Tötung der Männer und Versklavung der Frauen und Kinder.
­ Der griechische Pessimismus, also die Negativsicht des Lebens, die in den Klagen über das Elend gipfelt, es sei besser, man wäre nicht geboren, das zweitbeste sei, jung zu sterben.
Jacob Burckhardt versäumt aber nicht, das Positiv dieser negativen Folien herauszustellen: die geniale Schöpferkraft der Griechen in Kunst, Dichtung und Philosophie.

Neben Nietzsche und Jacob Burckhardt will ich noch Ulrich von Wilamowitz Moellendorff (1848 – 1931) nennen, der wie Nietzsche, vier Jahre jünger als dieser, Zögling in Schulpforta gewesen ist, Gutsbesitzerssohn aus der Provinz Posen, eine herrische, kämpferische, übermächtige Gestalt, kämpferisch für seine Wissenschaft. Er war Professor in Greifswald, Göttingen und Berlin, Wissenschaftsorganisator, Gründer von Akademien und Instituten für Altertumskunde.

Sein Schwiegervater Theodor Mommsen, der berühmte Historiker der Römischen Geschichte, hatte ihm den historischen Sinn nahe gebracht: die Kunst der historischen Interpretation, stets bedacht, das Ganze des kulturellen Lebenszusammenhanges zu sehen, aus dem ein Text spricht und sich des zeitlichen Abstands und der epochalen Fremdheit gegenüber dem jeweils heutigen Interpreten bewußt zu sein. Das Verbot, mit einer Rückprojektion aus dem Geist der eigenen Zeit an den alten Text heranzugehen. Er ist, wie Nietzsche, in einer Zeit des erstarrten Klassizismus aufgewachsen, mit ihren Plüschgardinen und Apollonköpfen aus Gips auf dem Klavier.
Man darf kritisch anmerken, daß er in seiner Abneigung gegen die Klassik und den Klassizismus alles Griechische für gleich wertvoll hielt und einen Kanon der Auswahl des Wichtigen und Werthaften nicht anerkannte. Er hat Nietzsche viel Ärger bereitet mit seinem Verriss der Geburt der Tragödie. Er warf ihm vor, seine „erträumte Genialität und Frechheit in der Aufstellung von Behauptungen“ sei ebenso groß wie seine Unwissenheit und sein „Mangel an Wahrheitsliebe“, und rief aus: „Welche Schande, Herr Nietzsche, machen sie der Mutter Pforta! Muss es doch scheinen, als hätte man Ihnen nie Ilias B 101 oder die diesbezügliche Stelle in Lessings Laokoon zu lesen gegeben“[3] Rivalität aus Schülertagen mag auch im Spiel gewesen sein. Wilamowitz wußte, daß außer ihm vorher nur Nietzsche für eine wichtige Hausarbeit mit freiem Thema gegen Ende der Schulzeit eine Eins bekommen hatte. Auch hatte es zwischen beiden einmal eine handgreifliche Auseinandersetzung gegeben, wobei Nietzsche als Älterer der Überlegene gewesen war.
Prompt hatte Nietzsche im folgenden Semester in Basel nur zwei Hörer, einen Juristen und einen Germanisten. Aber dann normalisierte sich sein Vorlesungsbetrieb wieder.

Wilamowitz hat später seine Attacke gegen Nietzsche als Jugendsünde bezeichnet, konnte sich aber nicht verkneifen zu behaupten, Nietzsche habe doch seine Aufforderung befolgt, die Professur niederzulegen![4]
Wilamowitz verschonte auch Jacob Burckhardt nicht, aber das war erst nach dessen Tod. Er befand nach dem Erscheinen der ersten beiden Bände der Griechischen Kulturgeschichte, dieses Buch existiere nicht für die Wissenschaft – weil Jacob Burckhardt die jüngsten Forschungsergebnisse nicht einbezogen hatte. Seit langem hat man für Wilamowitz‘ Verdikt nur noch ein mildes Lächeln.
Griechentum

Anmerkungen/Fußnoten:

[1] Bd.1 KSA, hg. von Colli und Montinari, S. 807 f; von mir zusammengezogen.

[2] Miosge, „ Sternenfreundschaft“– Jacob Burckhardt und Friedrich Nietzsche , in: Saale­Unstrut­Jahrbuch 2008, S. 95 ff.

[3] Zitiert nach der Burckhardt­Biographie von Werner Kaegi, Bd. VII, S. 42, Ba­sel/Stuttgart 1982

[4] U. v. Wilamowitz­Moellendorff, Erinnerungen, Leipzig 1928, S. 130 –wie zynisch!.